Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Dritter Auftritt
Szene: die Palmen vor Nathans Hause, wo der Tempelherr auf- und niedergeht.
Ins Haus nun will ich einmal nicht. – Er wird
Sich endlich doch wohl sehen lassen! – Man
Bemerkte mich ja sonst so bald, so gern! –
Will's noch erleben, daß er sich's verbittet,
Vor seinem Hause mich so fleißig finden
Zu lassen. – Hm! – ich bin doch aber auch
Sehr ärgerlich. – Was hat mich denn nun so
Erbittert gegen ihn? – Er sagte ja:
Noch schlüg' er mir nichts ab. Und Saladin
Hat's über sich genommen, ihn zu stimmen. –
Wie? sollte wirklich wohl in mir der Christ
Noch tiefer nisten, als in ihm der Jude? –
Wer kennt sich recht? Wie könnt' ich ihm denn sonst
Den kleinen Raub nicht gönnen wollen, den
Er sich's zu solcher Angelegenheit
Gemacht, den Christen abzujagen? – Freilich;
Kein kleiner Raub, ein solch Geschöpf! – Geschöpf?
Und wessen? – Doch des Sklaven nicht, der auf
Des Lebens öden Strand den Block geflößt,
Und sich davongemacht? Des Künstlers doch
Wohl mehr, der in dem hingeworfnen Blocke
Die göttliche Gestalt sich dachte, die
Er dargestellt? – Ach! Rechas wahrer Vater
Bleibt, trotz dem Christen, der sie zeugte, – bleibt
In Ewigkeit der Jude. – Wenn ich mir
Sie lediglich als Christendirne denke,
Sie sonder alles das mir denke, was
Allein ihr so ein Jude geben konnte: –
Sprich, Herz, – was wär' an ihr, das dir gefiel?
Nichts! Wenig! Selbst ihr Lächeln, wär' es nichts
Als sanfte schöne Zuckung ihrer Muskeln;
Wär', was sie lächeln macht, des Reizes unwert,
In den es sich auf ihrem Munde kleidet: –
Nein; selbst ihr Lächeln nicht! Ich hab es ja
Wohl schöner noch an Aberwitz, an Tand,
An Höhnerei, an Schmeichler und an Buhler
Verschwenden sehn! – Hat's da mich auch bezaubert?
Hat's da mir auch den Wunsch entlockt, mein Leben
In seinem Sonnenscheine zu verflattern? –
Ich wüßte nicht. Und bin auf den doch launisch,
Der diesen höhern Wert allein ihr gab?
Wie das? warum? – Wenn ich den Spott verdiente,
Mit dem mich Saladin entließ! Schon schlimm
Genug, daß Saladin es glauben konnte!
Wie klein ich ihm da scheinen mußte! wie
Verächtlich! – Und das alles um ein Mädchen? –
Curd! Curd! das geht so nicht. Lenk ein! Wenn vollends
Mir Daja nur was vorgeplaudert hätte,
Was schwerlich zu erweisen stünde? – Sieh,
Da tritt er endlich, im Gespräch vertieft,
Aus seinem Hause! – Ha! mit wem! – Mit ihm?
Mit meinem Klosterbruder? – Ha! so weiß
Er sicherlich schon alles! ist wohl gar
Dem Patriarchen schon verraten! – Ha!
Was hab ich Querkopf nun gestiftet! – Daß
Ein einz'ger Funken dieser Leidenschaft
Doch unsers Hirns so viel verbrennen kann! –
Geschwind entschließ dich, was nunmehr zu tun!
Ich will hier seitwärts ihrer warten; – ob
Vielleicht der Klosterbruder ihn verläßt.