Sumpfblüte

[Intro]
Yeah, yo

[Part I]
Beeinflusst vom Sumpf, keine Essenz mehr im Handeln
Ich war wie eingesunken und verheddert in Ranken
Bis es ins Fleische schnitt
Ich war mir gleichgültig und empfand Liebe im Schmerz
Ich zog umher, um wiederzukehr'n
Zu diesen Tümpeln, die mich spiegelverkehrt auf ihrer Oberfläche reflektierten als ob ich’n Irrlicht wär
Und all die Träume dahin
Doch es lag noch was Bedeutsames im Wind, das selbst diesen Morast durchstreifte
Ich lernte Ballast abzuschmeißen und immer weniger Abhängigkeiten als solche zu sehen
Mich durchdrang Verbundenheit zu allem und jedem
Und die modrigen Bäume wurden sowas wie Freunde
Die Insekten nicht lästig, sondern Gäste in 'ner bewohnten Fauna
Und selbst die, die den Sumpf nie sahen, waren wie unsichtbar in den Ästen versteckt
Ich fand begehbare Pfade und wusste nicht mehr, wie es war diesen Sumpf hässlich zu finden, yeah

[Part II]
Yo, und eines Tages im Morgentau
Wagte sich auch mal die Sonne in das Moor zu tauchen
Und dieser sonst so trübe Hauch von Finsternis wich einem mystischen Lichterspiel
Glitzernder Magie, die sich über die Pflanzen legte
Ich erkannte in dieser Landschaft Leben und folgte nicht länger den Spuren der Einsamkeit
Ich war wie ein freier Geist, dessen Herz am Grunde des Teichs und auf Rinden erschien
Ich hab' diese Wildnis geliebt und wurd’ wie ein Wächter für sie
Jemand, der ihre Schmerzen fühlt und der ihr Lächeln sieht
All die Gräser und Schilf bewegten sich zu ein'm fremden Lied
Und ich tanzte da mit, bis meine Schritte wurzeln war'n
Und erdiger Geschmack über meine Lippen auf die Zunge kam
Meine Haut festigte sich und mein Blut wurde Harz
Eine letzte Träne verließ mein'n Augenrand
Und eine Krone aus Blättern bedeckte mein Haupt, bis nur noch ein Baum dastand
Und es dauerte nicht lang, bis ich wieder Wärme fühlte
Und ich gab' der Hand auf meinem Stamm was sie wollte: eine ehrliche Blüte