Hüter der Nacht

[Part I]
Seit 'nem Jahr auf 'ner Matratze gepennt
Kaum 'ne Nacht ohne Ängste
Ich hatte mehr als schlechte Gedanken
Ich war weg gewandert und kam eines Nachts verletzt zurück
Irgendwer war wach und gab mir Essen und Trinken
Und diese Unterkunft zum Wiederrunterkomm'n
Aber ich war gebrochen im Herz und hatt' das Akzeptieren von Situation'n verlernt
Ich war so voller Stolz und lag nun da wie ausgequetscht
Kaum noch Kräfte, jede Bewegung war Schmerz
Ich konnt' nicht aussprechen, wie sehr ich dich da gebraucht hätt'
Aber ich lernte Helfer kenn'n, die sich mir annahm'n als wär'n sie's selbst gewesen
Ich war selten im Leben so dankbar für was
Es kam'n wieder Moment, die Balance zu halten
Auch wenn's kurze war'n und es begann durch Wände durchzustrahlen
Und Fassaden zu bröckeln, mein Vertrauen war wahrlich nicht mehr das Beste
Und zwischen all den Splittern und Resten hab' ich Monate gebraucht, für einen Tag wieder lieben zu könn'

[Part II]
Yo, ich war viel zu besessen und von Verlusten geprägt
Ich hab' stundenlang unter Trän'n meine Wunden beschrieben
Aber das bleibt in der Kiste
Hier geht's um Freiheit, nicht um weitere Stiche
Es ist eigentlich nicht wichtig, was war und was kommt
Es ist nur wichtig, was sich grad' im Moment ändern lässt
Denn was du jetzt tust, wirkt automatisch auf längere Sicht
Das ist der Schlüssel, aber ich war so erschüttert
Und das Reine in mir verzerrt und getrübt
Ich hab' mehr als Wärme gebraucht, um mich besser zu fühl'n
Aber jeder Tag, der ins Lande ging, war der Kampf gegen mich selbst
Und die Gedankentiefs
Es war jede Hilfe vergebens
Wenn man sich selbst nicht liebt, kann man niemand anderen lieben
Heute versuch' ich's wieder in kleinen Schritten
Und frei von Wünschen
Denn was mir fehlt, ist nicht deine Bürde
Ich heile mich selbst zu bleibender Fülle
Verbind' meine Quelle mit weiteren Flüssen
Auch wenn ich mich einsam fühle, ich trag' das Meer im Herz
Was eigentlich genügt, um wieder diese Stimme zu hör'n:
Du bist aus was Bestimmtem hier