Sekundenschlaf

[Vers 1]
Wie spät ist es?
Muss wohl kurz eingenickt sein
Der Rauch, der Zigarette bricht am Glas und verflüchtigt sich
Tief in mir, tanzt mein Herz im Takt
Der Melodie, dieser Einsamkeit
Ich bin wach, zumindest glaube ich das
Kann schon längst nicht mehr unterscheiden
Zwischen Normalität und dem Rauschzustand
Fühl mich so müde, schlapp, schwach und ängstlich
In jeden Moment der Vorstellung
Jeden, schon seit ich denken kann
Spüre längst schon die Zeit nicht mehr
Ein einziger Sekundenschlaf
Wie lange schon? Ich weiß nicht mehr
Ich hab so vieles, heute vergessen
Das Polaroids an den Wänden, das Einzige sind
Das helfen könnten
Ich sehe dich Schatz
Leg mich Nachts hin, als wärst du heut noch hier
Du fehlst mir Schatz
Wie spät ist es?
Der Griff zum Wodkaglas
Der Blick zu Straße, draußen regnet es
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal, bei dir war
Bitte Schatz, bitte verzeih mir
Mein Kopf ist schwer, mein Blut gefriert
Und der Raum ist leer, doch du bist hier
Wollte vergessen, wollte verdrängen
Sagte mir, dass es richtig ist:
Keiner kann etwas ändern
Und sah nicht, dass das, was wichtig war
Jede Erinnerung an uns sein sollte
Die du mit dir nahmst
Doch weiß es jetzt, Zeit verletzt, ohne dich
Das Doppelzimmer wurde zum Einzelbett
Ich schlaf nicht mehr
Es ist so kalt, so allein
Ich warte, dass mich dein Atem wärmt
Jede Sekunde die noch vergeht
Ist die Nadel, die mich durchbohrt
Sucht nach Wunden, die sie mir näht
Jede Minute die noch verstreicht
Ist für mich nichts als sechzig Sekunden ohne dich
Hol mich ein
Jeder Moment, den du nimmst
Den du dich zeigst, sperrt dich Stundenlang in mir ein
Bis ich schlafe, dann bist du frei
Lass mich schlafen, halt mich keine Sekunde wach
Gib mir eine Sekunde mit dir
Sekundenschlaf