Selbst, wenn die Sonne durch mein Fenster scheint
Und keine einzige Wolke am Himmel ist, die das verändert, bleibt
Dieses Gefühl, das den kalten Wind durch die Wohnung treibt
Und mir mit Gänsehaut die Füße vom Boden reißt
Denn ich merke, dass wir beide nicht endlos Zeit haben
Und ich dir soviel weder gesagt, noch gezeigt habe
Du hast niemals an mir gezweifelt - welcher Mensch tut das schon?
Mein Leben lang mein Vorbild, meine Bezugsperson
Jedes mal, wenn du mir das kleine perfekte Stück dieser Welt gabst
War ich dir tausend mal ähnlicher, als mein' Eltern
Wir beide auf der Bank in dei’m Garten
Du erzählst 'nen Schwank aus dei'm Leben
Ich lag gespannt in dein’ Armen und wartete auf das Ende deiner Geschichte
Konnt' dir nie sagen, wie sehr ich die Zeit vermisse
Konnt' nie Danke sagen - Aus Schwäche oder ich weiß nicht was
Du und ich jeden Samstag der gleiche Kneipenplatz
Hab dir versprochen, egal, was kommt, niemand ändert das, doch
Besuchte ich dich von Jahr zu Jahr immer seltener, bis
Ich schließlich für Besuche kaum noch die Zeit hatte
Außer an Geburtstagen und Weihnachten
Immer dann sagst du: "Max, weißt du noch, als du klein warst
Und nicht bei dein' Eltern, sondern bei mir daheim warst?
Und beim spazieren durch den Wald kopfüber ins Kneippbad gefallen bist?"
Und ich nicke nur schweigsam, denn ich weiß das
Und ich vergess es nicht
Weil jeder Tag mit dir für mich unvergesslich ist
Hassse mich selbst, denn wie oft hab ich den Menschen enttäuscht
Der nicht nur mein Opa ist, sondern mein bester Freund?
Der, wenn ich traurig war, zu mir sagte "Das wird schon, Junge!"
Hab dir aus Dank dafür ins Krankenhaus Bier geschmuggelt
Als ich ging, hast du mich in den Arm genomm'
Und unter Tränen Danke gesagt für's komm'
Nur dank dir war meine Kindheit eine traumhafte Zeit
Doch erinnern macht mich glücklich und traurig zugleich
Empfand keinen meiner Besuche als Pflicht
Ich bin 1:1 wie du - Du bist, wie ich!
Uns're Ähnlichkeit ist angsterregend
Egal, was war: Dank dir möchte ich - selbst, wenn es möglich wäre - kein and’res Leben
Die Zeit vergeht, das seh’ ich ein
Doch ich würd' alles dafür geben, noch einmal 10 zu sein!
Einen Samstag mit dir in der Stammkneipe
Über das Leben philosophieren, bis du schließlich deine Gitarre greifst
Die mittlerweile nur noch die Wand deines Zimmers schmückt und einmal leise eins
Deiner Lieder singst, welches mich immer zum lächeln brachte -
Ist uns doch völlig egal, wie schief es klingt!
Uns doch völlig egal, was kommt
Ich hab dich, du hast mich, wen oder was brauchen wir noch?!
Du bist und warst für mich immer mehr, als du denkst:
Der beste Freund auf der Welt; das allergrößte Geschenk
Du bist und warst für mich immer mehr, als mein Großvater
Ganz egal, was für ein schlechter Enkelsohn, ich war...
Du hast immer an mch geglaubt, Opa
Ich danke dir. Das hört niemals auf
Du hast immer an mich geglaubt, Opa
Ich danke dir. Das hört niemals auf...