Sogar mein eigner Schatten ist ein Fremder
Er wiegt so viel wie ein Gigant aus Blei
Ich zerr ihn hinterher, durch heiße Länder
Ich trennte ihn gern ab und wäre frei
Uns entfährt vereint ein Röcheln
Er klammert sich an meine Knöchel
Wo ich hingeh, ist er immer auch dabei
Ich wünschte mir, er würd des Nachts verschwinden
Doch tanzt er hintеr mir und zuckt wie wild
Ich muss ein Feuеr, weil ich frier, entzünden
Im Tanz nutzt er mich noch als Strahlen-Schild
Greift nach mir, so flackernd, spastisch
Und wäre es mir nicht zu drastisch
Ich schnitte endlich ab das schwarze Schattenbild
Hungrig, hungrig, hungrig
Welch ein grässliches Gebaren!
Denn wo viel Licht ist
Streckt er sich im Übermaß
Hungrig, hungrig, hungrig
Immer muss ich Abstand wahren!
Nimm dich in Acht
Tag oder Nacht
Vorm Schattenfraß
Du hörst mir zu und äußerst deine Zweifel –
Und glaubst nicht den Bericht von meiner Qual?
Mein Schatten ist jedoch ein echter Teufel
Und im Vergleich zu deinem nicht normal
Auf allen meinen Reisen
Sah ich ihn entsetzlich speisen
Und die Schatten andrer Menschen warn sein Mahl
Hungrig, hungrig, hungrig
Welch ein grässliches Gebaren!
Denn wo viel Licht ist
Streckt er sich im Übermaß
Hungrig, hungrig, hungrig
Immer muss ich Abstand wahren!
Nimm dich in Acht
Tag oder Nacht
Vorm Schattenfraß
Hungrig, hungrig, hungrig
Welch ein grässliches Gebaren!
Denn wo viel Licht ist
Streckt er sich im Übermaß
Hungrig, hungrig, hungrig
Immer muss ich Abstand wahren!
Nimm dich in Acht
Tag oder Nacht
Vorm Schattenfraß
Sieh, die Sonne sinkt schnell tiefer
Färbt den Himmel rot wie Blut!
Und die Schatten werden länger
Meiner kriecht auf deinen zu
Geheftet an die Fersen, wo ich wandre
Deshalb bleib ich so oft den Menschen fern
Verbring das Schattendasein ohne andre
Sie wollen ihre Schatten nicht entbehrn
Manchmal muss ich ihm nachgeben
Tut mir leid, so ist das eben
Deshalb wird er deinen Schatten gleich verzehrn