Der Clown

Ich denke, ich dachte, ich habe gedacht: Was hat dieser Mensch mit der Sprache gemacht?
Ich stecke die Köpfe in Brand, und ich stecke nicht ein und den Kopf in den Sand
Die Sache ist ernst, das Wort in Gefahr, sein Abgang mit hübschen Sprüchen getarnt
Ich mach den Ernst klar. Und wenn es nicht klappt, dann wär das gelacht
Sprache ist, was Menschen macht, doch denken diese Menschen viel zu selten dran
Sie begnügen sich, dass es Helden gab
Und beten dann an Goethes Grab
Mit jeder Wahl des falschen Worts, mit jedem Satz, der schlecht gebaut
Mit jedem Mal, dass ein Wort stirbt, beschleunigt man den Verfall
Verwässern die Syntaktik, kürzen ab, was uns nicht praktisch
Eltern schimpfen auf Didaktik, Lehrer schimpfen auf die Netzkultur
Es ist nicht alles Volk was schwätzt, die Jugend war schon schlecht bei Sokrates
Es hilft nicht, dass man den Vorsatz lässt
... es gibt noch mehr zu tun
Wir bauen Sätze wie China Städte: Monoton, hässlich und bloß auf die Schnelle
Man ächtet jegliche Komplexitäten, Sprache bleibt weit innerhalb ihrer Grenzen
Zwischen Heinrich Heine und Stuckrad-Barre liegen Welten
Dem Publikum fehlt Leselust, und Redekunst ist selten

Ein Wort allein macht noch nichts her
Noch mehr Worte, selbe Sorte, bringen auch nicht mehr
Magischer wird es, wenn man sie verbindet, ihnen tiefen Sinn gibt
Hintergründe, inspirierend, anspruchsvoll, nicht seicht, nicht leer

Die meisten haben keine Zeit zum Leben, geschweige denn zum Zeitunglesen
Selbst Eliten werden Nieten, wenn wir fair die Eignung testen
Da hilft es sich für Gespräche wieder Zeit zu nehmen;
Wie bei Beziehungen ist es endlich Zeit zu reden
Sophisterei ist unbestreitbar die höchste Kunst für unsereiner
Wichtig ist wie man das sagt, was Leute zieht wie Wunderheiler
Wörter sind ABC-Waffen, nur Buchstaben sind unzerteilbar
Worte gegossen in Bleistifte werden geschossen mit Kugelschreibern
Eure Entwicklung ist und bleibt in der Dunkelkammer, Ihr macht kein Licht
Ihr stolpert über geflügelte Worte bis Euer letztes Standbein bricht
Bestanden habt Ihr vielleicht, verstanden habt Ihr rein gar nichts
Rein sprachlich unterscheiden wir uns vom Tier – ach was weiß ich
Du musst nicht überlaut sprechen wie über Lautsprecher
Du kannst nicht richtig Deutsch und hast daher Hass gegen Ausländer
Gib dem Affen syntaktischen Zucker, gib dem Menschen semantisches Futter
Deine Worte sind so leer, am meisten Sinn steckt in Deinen Aussetzern

Ein Wort allein macht noch nichts her
Noch mehr Worte, selbe Sorte, bringen auch nicht mehr
Magischer wird es, wenn man sie verbindet, ihnen tiefen Sinn gibt
Hintergründe, inspirierend, anspruchsvoll, nicht seicht, nicht leer

Ein Wort, ein Wort, sein Wort, Dein Wort
Ein Wort, ein Wort, sein Wort, Dein Wort
Ein Wort, ein Wort, sein Wort, Dein Wort
Ein Wort, ein Wort, sein Wort, Dein Wort
Ein Wort, ein Wort, sein Wort, Dein Wort
Ein Wort, ein Wort, sein Wort, Dein Wort
Ein Wort, ein Wort, sein Wort, Dein Wort
Ein Wort, ein Wort, sein Wort, Dein Wort