Meine Mama hat gesagt

[Songtext "Meine Mama hat gesagt"]

[intro]
Mama hat immer gesagt
"Der Tod gehört nun mal zum Leben dazu"
Ich wünschte es wäre anders

[Part 1:]
Meine Mama hat gesagt: Du kannst alles schaffen, wenn du magst
Bleibe immer stark, greife nach dem Tag
Und so trag' ich's weiter bis ins Grab
Das nimmt mir keiner, Alter, ich schwör es beim Leibe meiner Mum

Meine Mama hat gesagt: Mein Sohn, du schaffst das schon, ich glaub an dich
Aber was traurig ist, der Haufen Mist, den sie aufzieht, ist ein Taugenichts
Denn ich sauf und kiff
Und ich hoffe, dass ich davon noch ertrink oder am Rauch erstick

Der Hass staute sich, die Arme waren aufgeritzt
Zu wem schaut man auf, wenn der Vater nicht Zuhause ist?
Doch ich lass mich nicht unterkriegen und ertrage 100 Hiebe
Meinen Arm zieren die Geschichten, die die Wunden schrieben

Und meine Mama hat gesagt: Es gibt vieles, was mich einzigartig mache und ein Teil sind meine Narben
Ein Teil ist, was ich sage
Die Reinheit meines Atems, wenn ich ehrlich bin
Und ich trag sie aufrecht in ihr'm Namen

Weil Ehrlichkeit am längsten währt, beweis ich's ihnen allen
Dass ich schreibe ist der einzige Fleiß, den ich noch habe

[Part 2:]
Meine Mama hat gesagt: Arm darfst du sein, aber Ordnung musst du haben
Auch wenn ich Mama lieb: Scheiß auf Ordnung, ich will Anarchie!
Gebe alles für mein Paradies
Ich will etwas in der Welt verändern, Mama, aber wie?

Ich seh keinen Ausweg, ich hab mich verlaufen
Das Gute in mir drin und das Böse ist da draußen
Ich werd' nie verstehen, warum sie töten und rauben
Führ mich in Versuchung und erlöse mich vom Glauben

Ich will wissen, was in manchen Menschen vorgeht, sagte sie
Jedes Mal erschüttert, wenn sie Nachrichten liest
Flüchtlingsheime, die gebrannt hab'n
Und wieder mal ein Anschlag
Meine Mama hat gesagt: Diese Welt wird immer kranker

Und scheinbar wird es nicht mehr anders
Deshalb ist es wichtig, dass du ja nicht schlapp machst, sondern anpackst
Das ist die Geschichte von dem Flügelschlag des Schmetterlings
Mama sagte, dass wenn du dir Mühe machst, es etwas bringt

Und wenn du nicht weißt wohin, hör tief auf deine Stimme in dir drin
Guck: Kirche, Gerichte und der Staat sind nichts wert
Denn das höchste Organ ist dein Herz und dein Hirn
Höret her: wenn nicht wir, sag mir wer?
Das hat Mama mir gelernt, ich mein's ernst

Bleib dir treu, hört ich sie häufig sagen
Ich hör nicht auf irgendwelche Leute oder Leuchtreklamen
Was der Fernseher sagt, oder was die Zeitung schreibt
Nein!: Ich leb nach mei'm eigenen 1mal1

Und mich hat die Schule unterfordert
Doch ich hab sie durchgezogen, unter einem Vorsatz:
Dass ich meine Mutter stolz mach!
Und das werd' ich stets versuchen
Ich mag diese Welt nicht, deshalb änder' ich's zum Guten

Und wenn nicht jetzt, dann sag mir wann verdammt
Das Leben ist ein Höllenritt, fast wie jeder Gang zum Amt
Bürokratie ist für Bürger wie Krieg mit Papier
Aber gib niemals auf und du wirst nicht verlieren

Gib niemals auf, ne ich geb' niemals auf
Ich hoffe, ich mach sie nicht mehr traurig

[Part 3:]
Meine Mama hat gesagt: Der gibt es und der nimmt es
Aber sie wollte sicher nicht, dass dis ihre Geschwister waren
Oder meine Großeltern
Der Rest streitet sich ums Erbe, sie woll'n bloß Geld hab'n
Doch auch wenn die Familie zerfällt
Hat meine Mama mir gesagt: Sohn wir haben uns selbst
Niemand muss uns helfen!
Wie der Karren auch geparkt ist, wir zieh'n ihn aus dem Dreck

Zwar hab'n wir wenig Geld, aber man braucht nicht viel zum Leben
Zwei Stützen brechen nie: sie heißen Arbeiten und Beten
Deshalb arbeiten wir hart für alles, was das Sozialamt nicht bezahlt
Mama ist für mich da, im Gegensatz zu Vater Staat

Oder ähnlich wie's mein Vater anfangs war
Aber trotzdem wurd' aus mir einmal ein Mann
Denn ich kann alles werden, doch auch wenn ich nie Erfolg hab
Will ich nur noch jemand werden, der sie stolz macht

Meine Mama hat gesagt: Mein Junge, zieh es einfach durch
Doch ich hab die Therapie verweigert und verfiel der Eifersucht
Ja ich war blind vor Wut
Und alles lag in Scherben, wie das Bild, was ich zerschlug

Finger voller Blut und jede Narbe lässt mich nicht vergessen
Doch meine Mama sagte immer: Es ist nicht das Ende, solange es noch schlecht ist
Dass es ein Happy End gibt, die Perlen der Erkenntnis

Sie hat gesagt: Meine Geburt war ihr bester Tag
Nachdem ich mit aufgeschlitzten Armen in der Badewanne lag, nahm sie mich in Arm
Unter Tränen hat sie gesagt: Die Geburt wär ein Geschenk, wies das im Leben niemals gab

Ein wenig spät, bis ich's verstand, aber nun geb' ich ihr mein Dank
Ich bin dir sehr dankbar, auch wenn's selten Mal zum Ausdruck kam
Da ich kaum Zuhause war, zu lange draußen war
Nur mal Pause machte, um meinen Rausch kurz auszuschlafen
Verkatert dann beim Frühstück immer taub und starr
Da ich beschissene Laune hab, immer wenn ich Saufen war
Und immer Saufen war, wenn ich beschissene Laune hatte

Ich weiß, dass ich dich traurig machte
Oft musstest du weinen, wegen mir
Es war schwierig auf mich aufzupassen
Doch ich hoff, du hast das Meiste hinter dir

Ich ertrink nicht in der Wanne, weil Blut ist dicker als Wasser
Wir schaffen's zusammen, Alles!
Egal was noch kommen mag
Nach den Regentagen durchbrechen Sonnenstrahlen jede Wolkenwand

Obwohl ich's gar nicht verdiene
Aber über meinen Selbsthass hilft's nur And're zu lieben
Und ich glaub, ich bin nicht mal in der Lage zu lieben
Ohne dass ich meine Wut auf mich auf Andr'e beziehe

Doch ich wär nicht mehr in der Lage zu lieben
Hätte ich nicht so'ne begabte Erzieherin, das verdanke ich dir!

Dieses Lied sagt: Danke Mum!
Eines Tages revidiere ich den ganzen Schaden, den ich angerichtet habe