Ludwig van Beethoven & Franz Grillparzer & Friedrich Mosengeil & Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven & Franz Grillparzer & Friedrich Mosengeil & Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven & Franz Grillparzer & Friedrich Mosengeil & Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven & Franz Grillparzer & Friedrich Mosengeil & Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven & Franz Grillparzer & Friedrich Mosengeil & Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven & Franz Grillparzer & Friedrich Mosengeil & Ludwig van Beethoven
ERZÄHLER:
Das war Oraniens tiefe Warnerstimme,
Wo Egmont wandelt hoch auf steilem Pfad,
Dem Spanier längst verdächtig und verhasst,
Da geht ein Freund ihm warnend stets zu Seite.
An Hoheit – nicht des Standes nur allein,
Des Herzens auch – ist Wilhelm von Oranien
Dem edlen Egmont gleich. Vom Himmel selbst
Scheint er ihm zugesellt, dass er den Sturz
Nah an des Abgrunds jähem Rand ihm zeige.
Denn minder rasch, die Tücke klug belauschend,
Hat Wilhelm seiner Gegner Spiel durchschaut.
Schon zählt er Albas Schritte; wägt die Ketten,
Die er den edlen Fürsten wie dem Volke
Tief im Versteck der misstraunvollen Seele
Geschmiedet. – Margarethas mildes Zepter,
Er sieht es schon entwendet und entweiht;
Sie selbst verscheucht vom Lande, das sie schützte; –
Da eilt er, dem Verderben zu entrinnen.
Doch ach! sein Egmont folgt ihm nicht! – Umsonst
Hält flehend er den teuer'n Freund umschlungen.
In stolzer Sicherheit, auf heilges Recht
Sich stützend, will er kühn dem Herzog stehen;
Will von ihm selbst des Königs Willen hören. –[235]
Ihm ist das Leben nur ein muntres Spiel;
Er mag um seinen höchsten Preis nicht geizen.
Es soll kein schleichend Misstraun, kein Verdacht
Das leichte Blut ihm hemmen und vergiften.
Ihm gilt für tot, wer stets den scheuen Blick
Auf eigne Sicherheit gerichtet hält.
»Wenn ihr das Leben gar zu ernsthaft nehmt« –
So fraget Egmont den besorgten Freund –
»Was ist denn dran? – Wenn uns der Morgen nicht
Zu neuen Freuden weckt, und keine Lust
Der Abend uns zu hoffen übrig lässt:
Ist's weiter denn des An- und Ausziehns wert?
Gepeitscht von unsichtbaren Geistern, geh'n
Die Sonnenpferde dieser kurzen Zeit
Mit unsres Schicksals leichtem Wagen durch.
Und uns bleibt nichts, als mutig fest zu steh'n;
Die Zügel straff zu halten; – rechts und links
Vom Steine hier, vom Sturze da die Räder
Hinwegzulenken; – doch wohin es geht? –
Wer weiß es? – ...«
Ach, deines Wagens Lauf – ihn kennt der Freund!
Drum lockt er fort mit treuer Liebe Zähren,
Als scheidend er am festen Herzen liegt.
Noch will er ab des Pfeiles Spitze kehren,
Der schon herab aus dunkler Wolke fliegt.
Sein Ruf verhallt, den Sichern aufzuschrecken
Vermag er nicht! Nur Alba kann ihn wecken!
Zwischenakt II
Larghetto
Egmont, Op. 84 - Zweiter Akt: Zwischenakt [Grillparzer] was written by Franz Grillparzer & Friedrich Mosengeil & Ludwig van Beethoven.
Ludwig van Beethoven released Egmont, Op. 84 - Zweiter Akt: Zwischenakt [Grillparzer] on Sat Jan 01 1831.