Rainer Maria Rilke
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In Der Knabe aus Rilkes Buch der Bilder (erster Teil) schildert ein Junge seine Wunschvorstellung von seiner Zukunft.
Der Junge träumt von einem heroischen Leben als wilder, stolzer Reiter. Er will mit seinen edlen Gefolgsmännern durch die Nacht reiten.
Aufbau
Das Gedicht ist nicht in Strophen unte...
Ich möchte einer werden so wie die,
die durch die Nacht mit wilden Pferden fahren,
mit Fackeln, die gleich aufgegangenen Haaren
in ihres Jagens großem Winde wehn.
Vorn möcht ich stehen wie in einem Kahne,
groß und wie eine Fahne aufgerollt.
Dunkel, aber mit einem Helm von Gold,
der unruhig glänzt. Und hinter mir gereiht
zehn Männer aus derselben Dunkelheit
mit Helmen, die wie meiner unstet sind,
bald klar wie Glas, bald dunkel, alt und blind.
Und einer steht bei mir und bläst uns Raum
mit der Trompete, welche blitzt und schreit,
und bläst uns eine schwarze Einsamkeit,
durch die wir rasen wie ein rascher Traum:
die Häuser fallen hinter uns ins Knie,
die Gassen biegen sich uns schief entgegen,
die Plätze weichen aus: wir fassen sie,
und unsre Rosse rauschen wie ein Regen.
Rainer Maria Rilke released Der Knabe on Wed Jan 01 1902.