Der alte Kaiser steht im Garten und wirft Schatten
So überflutet ihn der Mond. Der Kaiser träumt –
In die vergoldeten Paläste strömten Ratten
Und in den Sälen seien wilde Pferde aufgezäumt!
Die ritten Tote, und ein dumpfes Klagen
Zerriß die Erde, und der Kaiser flieht
Und schreit zum Mond hinauf: "Dich muss ich haben!"
Und hofft auf Einen, der ihn in den Himmel zieht!
Schlaf, Kaiser, schlaf
Denn morgen werden sie kommen –
Du hast ihnen viel zuviel
Von ihrem Leben genommen!
Der alte Kaiser steht im Garten und wird älter
Und ängstigt sich und hebt verwirrt die Hand
Die kaiserlichen Nächte werden kälter –
Ein harter Atem überfällt das Land!
Schon schmieden sie am Horizont die Schwerter
Der Glanz der fetten Zeiten ist verpufft –
Der Kaiser spürt, er war schon mal begehrter
Und gräbt sich eine Kuhle in die Luft!
Schlaf, Kaiser, schlaf
Denn morgen werden sie kommen –
Du hast ihnen viel zuviel
Von ihrem Leben genommen!
Der alte Kaiser steht zum letztenmal im Garten
Noch ein paar Stunden, und der Kaiser war –
Er lässt die Arme fall'n, die viel zu zarten
Und wittert und ergibt sich der Gefahr!
Die Tränen der Paläste werden Meere –
Sogar die Ratten fliehen mit der Nacht –
Und mit der neuen Sonne stürmen stolze Heere
Die alte Zeit und ringen um die Macht!
Stirb, Kaiser, stirb
Denn heute noch, heute noch werden sie kommen –
Du hast eben viel zuviel
Von ihrem Leben genommen