Champ de Mars

Der erste schwarze Kaffee, und die zweite Gauloises
Schnell noch beiläufig die Tasche packen, stylen und ins Bad
Weißes Levishemd und Baggypants, iPhone sagt ´s wird warm
Zügig raus aus dem Apartment und dann weiter Richtung Bahn
Nur ein Morgen in den Straßen, eine Lichtung der Region, dichter
Nebel in den Gassen und die Stimmung melancholisch
Der Genremix im Player gibt den Takt der Gefühle, nur
Der Stummknopf sorgt ab und ab für Panik, in Schüben
Gedanken und die Umwelt – das ertragen ist schwierig
Der überfüllte InterRail, der Bahnsteig, der Dampf
Spiel ´ne Runde Candy Crush und hab ´den Fahrschein schon zur Hand
Geht von München nach Paris, diese Fahrt geht übers Land
Landschaften so schön voller fabelhaftem Glanz
Doch ich kann´s nicht sehen, denn die Mattscheibe, sie bannt
Beinah jeden Blick – und mit Region´, deren Namen nicht bekannt
Sind wie Paris und Co, gibt ´s sich auf der Arbeit halt schlecht an
Seh die Horden von Touristen, weiße iPhones am Blinken
Für die Selfies bitte schnell noch mit dem Eyeliner schminken
Etwas Rouge und dann in Position vor´m Eiffelturm bringen
Noch ´n Vintage-Filter draufgelegt – bereit zum Verlinken
Die Wege sind gezeichnet, hin zum Pub und dann zurück
Ab zum Souvenirshop, nehmt den Plastikkram noch mit
Noch Champagner reingekippt und das war dann Paris

Le Paris von seiner besten Seite, elende Puristen
Tauchen ein in die Kultur in ´nem Café voller Touristen
So wirken all die Straßen und Pigalle wie Kulissen
Le Paris von seiner besten Seite, elende Puristen
Tauchen ein in die Kultur in ´nem Café voller Touristen
So wirken all die Straßen und Pigalle wie Kulissen